Heimatverein „Statt am Hoff“ erinnert an die Schreckenstage von 1809

Die Häuserzeilen links und rechts an der Hauptstraße in Stadtamhof zeigen es markant: Hier ist die Bebauung anders als auf der gegenüberliegenden Brückenseite mit dem Mittelalter-Flair. Die Fassaden hier tragen überwiegend den Stil des beginnenden 19. Jahrhunderts. Zurückzuführen auf ein Ereignis im Jahr 1809 - oder wie Zeitzeugen es ausdrücken: Schreckensjahr 1809- welches das Bild des modernen Stadtamhofs über die Maßen prägte.
Genau auf diesen so tiefen Einschnitt soll nun an prominenter Stelle erinnert werden. Der Heimatverein „Statt am Hoff“ e. V. hat sich dafür eingesetzt, eine Gedenktafel am ehemaligen Rathaus von Stadtamhof anbringen zu können.
Es soll an die Katastrophe zu napoleonischer Zeit und inmitten der österreichisch-französischen Kriege erinnert werden. Im Zuge dessen kam es zu Kampfhandlungen auch in Regensburg - Stadtamhof wurde von den Winzerer Höhen im Norden beschossen. Der kleine Ort lag danach in Schutt und Asche, 95 Bewohner verloren ihr Leben, fast 90 Prozent der Häuser wurden zerstört und somit mehr als 3.000 Menschen obdachlos.

Präsentation der Tafel am ehemaligen Rathaus

von Stadtamhof

Bürgermeisterin Astrid Freudenstein und Willibald Koller, Vorsitzender des Heimatvereins, beim Enthüllen der Tafel


Bewusst wurde das ehemalige Rathaus an der Hauptstraße (heute: Raiffeisenbank) als Platz gewählt, um die Erinnerung präsent zu zeigen und inmitten von Stadtamhof für jeden sichtbar zu machen. „Uns ist aufgefallen, dass auch viele Gäste den Unterschied zum Stadtkern auf der anderen Brückenseite sehr schnell bemerken und nach den Ursachen fragen“, erklärt Willibald Koller, Vorsitzender des Heimatvereins. „Nun gibt es einen Ort, der als ergänzender Erklärpunkt dienen kann.“ Auch den Regensburger Gästeführern bietet sich nun die Möglichkeit, an geeigneter Stelle an die Geschichte Stadtamhofs anzuknüpfen.


Die Erinnerungstafel am ehemaligen Rathaus wurde nun offiziell präsentiert und symbolisch den Bürgern übergeben.

Sowohl Bürgermeisterin Astrid Freudenstein als auch Kulturreferent Wolfgang Dersch ließen sich diesen Moment nicht nehmen und sprachen ein paar Worte vor Ort.

 

Auch Florian Mann, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach, hatte sich zuvor bereits intensiv mit dem Standort Stadtamhof beschäftigt und war somit für dieses Vorhaben gleich gewonnen.

Die Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach gab als Hauseigentümer sofort ihr Einverständnis zum Anbringen der Tafel und übernahm sogar deren Sponsoring.

Kulturreferent Wolfgang Dersch mit einleitenden Worten

Florian Mann, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank, Bürgermeisterin Astrid Freudenstein, Heimatvereins-Vorsitzender Willibald Koller und Kulturreferent Wolfgang Dersch (v. l.) bei der symbolischen Übergabe der Tafel


Fotos: Heimatverein